Heimat-Museum Althütte
Ausstellungen und Historisches
Ausstellungen und Historisches
Das Heimat-Museum Althütte wurde am 30. April 1988 in dem im Jahr 1873 erbauten ehemaligen Schulhaus eröffnet. Vermittelt wird ein Stück Heimatgeschichte, wie die Menschen in Althütte und Umgebung früher arbeiteten und lebten. Über 100 Jahre lang wurden in vielen Familien Holzrechen und andere Gebrauchsholzwaren hergestellt. Die Althütter waren damals als “Rechenspitzer“ im Süden Deutschland bekannt. Die Ausstellung wurde nach dem erfolgten Umbau in den Jahren 2022/2023 neu gegliedert.
Im Erdgeschoss zeigen wir die Dauerausstellung zur Geschichte des Hauses sowie der Gemeinde Althütte. Diese wird im Wesentlichen durch die Ortsansichten von Andreas Kieser / Replikate von historischen Landkarten sowie Luftbildaufnahmen der Gemeinde „erzählt“.
In einem weiteren Raum präsentieren wir das Thema „Glas“. Bekanntlich leitet sich der Ortsname von Althütte von einer früheren Glashütte ab. Die Glasherstellunge war historisch gesehen eine wichtige wirtschaftliche Grundlage für die Region, und viele Orte wurden danach benannt - so eben auch Althütte.
Ergänzt wird die Dauerausstellung mit Exponaten zum Leben und Wirken von Anna Haag, die als Schriftstellerin und Frauen-, Sozial- und Friedenspolitikerin bekannt wurde. Sie setzte sich für die Ablehnung der Pflicht zum Kriegsdienst mit der Waffe ein. Der Satz „Niemand darf zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden“ aus dem von ihr eingebrachten Gesetz Nr. 1007 des Landes Württemberg-Baden wurde 1949 in eingeschränkter Form in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen („Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden“, Art. 4 Abs. 3 GG).
Anna Haag, geb. Schaich, wurde am 10. Juli 1888 in diesem Haus als Lehrerstochter geboren. Sie starb am 20. Januar 1982 in Hoffeld (Stuttgart) und ist in auf dem Birkacjer Friedhof beigesetzt.
Im EG befindet sich auch der Werkstattbereich. Hier wird gezeigt, wie Holzrechen hergestellt werden. Besucher können auch selber „Hand mit anlegen". Neben dem klassischen Werkstattbereich ist seit einiger Zeit eine komplette Wagnerwerkstatt eingerichtet.
Abgerundet wird das EG durch den Museumstreff. Hier finden z.B. die Vernissagen der Sonderausstellungen / kreative Workshops / Vorträge / Sonstige Veranstaltungen statt. Der Bereich ist mit einer kompletten Küche ausgestattet, so dass auch die „kulinarischen Bedürfnisse“ befriedigt werden können.
In der Dauerausstellung im ehemaligen Klassenraum für 90 Kinder im Obergeschoss wird anhand zahlreicher Exponate / Dokumente die dörfliche Historie wieder lebendig.
Die Ausstellung gibt den Besuchern einen Einblick in das Alltagsleben vergangener Zeiten und die lokale Geschichte von Althütte und seiner Umgebung. Der Schwerpunkt des Heimat-Museums Althütte liegt auf der regionalen Geschichte und Kultur des Schwäbischen Waldes. Gezeigt werden Objekte, die das traditionelle Leben, die Handwerkskunst und die Entwicklung des Dorfes und seiner Umgebung im Laufe der Jahre widerspiegeln. Das beschwerlich dörfliche / bäuerliche Leben aber auch das Handwerk und der „Vertrieb“ der Holzwaren wird anschaulich präsentiert.
Im 1. OG befinden sich auch die Räumlichkeiten für unsere regelmäßigen Sonderausstellungen. Wir bieten Künstlern unterschiedlicher Genres aus dem Ort / der Region die Möglichkeit sich zu präsentieren.
Im 2. OG hat die Ateliergemeinschaft X-fluss, www.x-fluss.de, gebildet von den Künstlern Regine Ahrend, Dani Lüdecke und Jo Nagel, eine Heimat gefunden.
Aussenstelle in Fautspach
Im Ortsteil Fautspach, in der Welzheimer Straße 48, befindet sich eine Außenstelle des Althütter Museums. Dort kann unter anderem eine der beiden historischen Lambach-Wasserpumpen besichtigt werden. Zwei Quellen aus dem Ochsenhau mit einer Fördermenge von 0,77 Sekundenlitern trieben die Kolben der Pumpe an, die bereits 1929 Fautspach mit fließendem Wasser versorgte. Die zweite Pumpe, mit einer Leistung von 63 Litern pro Minute, ist im Naturschutzgebiet „Strümpfelbachtal“ nahe der Nonnenmühle zu finden. Sie versorgte ab 1937 Althütte mit fließendem Wasser. Zur Betätigung der Kolben wurde anstelle von elektrischem Strom Quell- oder Bachwasser genutzt. Die Lambach-Wasserpumpen waren bis zum Jahr 1960 in Betrieb.